Im Jahr 2019 wurden für die Bewohner*innen unseres Fachbereichs „Menschen mit Behinderung“ Erste-Hilfe-Kursen in leichter Sprache angeboten. Nach den Kursen machten sich die Teilnehmer*innen Gedanken darüber, wie man das Gelernte im Selbststudium vertiefen könnte. Es entstand die Idee und der Wunsch, die Inhalte in Videoclips anschauen zu können. Trotz einer ausgedehnten Suche im Internet konnten keine Clips in leichter Sprache für Menschen mit Behinderung gefunden werden.
Da wir im Unionhilfswerk Erfahrung mit inklusiven Filmproduktionen haben, lag es nahe, die Clips und Videos einfach selbst zu erstellen. Nachdem der Antrag auf Finanzierung von der Aktion Mensch genehmigt wurde, konnte es damit losgehen.
Rund um die Produktion eines Films gibt es viele verschiedene Aufgaben. Gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern wurde ein Drehbuch geschrieben, Drehorte ausgesucht, die einzelnen Szenen schauspielerisch dargestellt, Texte eingesprochen und Tonangeln gehalten. Auch Verpflegung für die ganze Crew war wichtig. Last but not least wurde immer darauf geachtet, dass es allen gut geht und der Spaß nicht zu kurz kommt.
Rund 20 Menschen mit Behinderung wirkten vor der Kamera mit
Wir erzählen in den Szenen zum einen von den Grundlagen der Ersten Hilfe und zeigen beispielsweise, wie man einen Notruf absetzt. Zum anderen stellen wir dar, wie man beispielsweise bei Nasenbluten richtig reagiert oder eine korrekte Herzdruckmassage durchführt. Die Szenen sind immer in Geschichten eingebettet. So vermitteln wir die Inhalte etwas lockerer, damit die Zuschauer*innen sich die Themen besser merken können. Wir haben uns dabei auch erlaubt, die eine oder andere Geschichte mit etwas Humor zu erzählen.
Vor der Kamera waren fast 20 Menschen mit Behinderung in Aktion. Sie alle waren hoch motiviert und wiederholten geduldig die Szenen, bis diese „im Kasten“ und alle damit zufrieden waren. Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich für das außerordentliche Engagement aller Beteiligten.
Aber auch hinter der Kamera gab es viel zu tun. Material für die Szenen musste besorgt werden, alle beteiligten Akteur*innen mussten koordiniert werden und zur richtigen Zeit am richtigen Ort für die geplanten Szenen bereitstehen.
Stimmen von unseren Schauspielerinnen und Schauspielern
„Am Anfang war es schwer sich zu trauen, aber dann hat es sehr viel Spaß gemacht. So was will ich auf jeden Fall wieder machen.“
„Es war toll, dass wir gefragt wurden, was wir machen wollen und wie die Szenen gespielt werden sollten.“
„Es war super, dass man sehen konnte, wie ein Film entsteht.“
„Ich kann mich nun selbst im Fernseher sehen. Das ist toll.“
„Es war schön, dass so viele Menschen zusammengearbeitet haben.“
„Ich fand es sehr lustig, dass die Menschen ohne Behinderung auch Fehler gemacht haben.“
DVD ab jetzt erhältlich
Wir sind alle sehr stolz, dass nach so vielen Monaten eine DVD und Downloads zur Verfügung stehen. Zu guter Letzt möchten wir uns ganz herzlich bei Aktion Mensch für die Förderung unseres Projektes bedanken.
Bei Interesse an der DVD, wenden Sie sich bitte an Margit Kastner: margit.kastner@unionhilfswerk.de
